Was treibst sich sonst eigentlich noch so in unserer Umgebung herum außer die üblichen Verdächtigen wie Maulwürfe, Wühlmäuse, Marder oder normale Mäusearten. Ich habe mich mal ein bisschen umgeschaut und für mich entdeckt, dass jeder schon einmal den Namen des Siebenschläfers gehört hat jedoch nicht so recht weiß, welches Tier sich dahinter wirklich verbirgt. Meinerseits kenne ich nur Sprüche wie „oh ich wäre gerne ein Siebenschläfer“, vor allem in Bezug auf akuten Schlafmangel oder Stress. Darum hier eine Aufschlüsselung von mehreren Fakten über den Siebenschläfer: z.B. Schläft er wirklich so viel und macht er seinem Namen damit alle Ehre?
Der Siebenschläfer als solcher ist zunächst gar keine eigene Tierart sondern nur eine Untergeordnete Bezeichnung. Tatsächlich gehört das Tier zu den Bilchen die auch als Schläfer oder Schlafmäuse definiert werden. Dabei ist der Siebenschläfer der am Häufigsten vorkommende und größte Bilch. Sein Aussehen gleicht einer Mischung aus Eichhörnchen und Maus. Mit einer hohen Dämmerungs- und Nachtaktivität bekommt man ihn über Tag natürlich kaum oder auch gar nicht zu Gesicht, wobei es auch unwahrscheinlich ist, dass man plötzlich einen Siebenschläfer im Garten hat. Eine urbane Umgebung passt dem Tier gar nicht so in den „Lifestyle“-Plan, stattdessen lebt und vermehrt es sich viel eher in naturnahen Laubmischwäldern. Eine hoch interessante Verhaltensweise: Je nach Jahreszeit lebt der Siebenschläfer im oder über dem Waldboden.
Schlafpensum des Bilchs
Der Siebenschläfer macht seinem Namen in Bezug auf den Winterschlaf wohl alle Ehre. Dieser zieht sich über einen Zeitraum von sieben bis acht Monate. Wohlgemerkt unter der Erde. Zur Vorbereitung seines Winterschlafs schafft sich der Siebenschläfer ein etwa 60 cm tiefes Loch im Erdboden und verschwindet mit Beginn der kalten Jahreszeit darin. Während des Schlafs geschehen die gleichen Prozesse wie eigentlich bei allen Tieren die sich im Winter zur Ruhe begeben. Atmung, Körpertemperatur und Herzschlag verringern sich und der Körper läuft nur noch auf Sparflamme. Typischerweise rollt sich der Siebenschläfer zu einer Kugel zusammen und legt seinen buschigen Schwanz schützend um sich herum. Über die gesamte Dauer zerrt das Tier ausschließlich aus den Fettreserven seines eigenen Körpers. Ein frühzeitiges Erwachen gibt es nur äußerst selten, meist du kurzzeitigen Ankurbelung des Stoffwechsels, um Parasiten o.ä. fernzuhalten.
Fehlt den Bilchs bereits Mitte oder Ende des Sommers die Nahrung kann es dazu kommen, dass sie sich schon zu dieser Zeit in den Winterschlaf begeben und folglich nicht nur sieben Monate in diesem verweilen sondern teilweise eine Marke von elf Monaten erreichen oder überschreiten. Ist eben zu wenig Nahrung vorhanden legen sie sich für ein Jahr schlafen und hoffen auf bessere Zeiten. Warum nicht?!
Vorkommen auf Grundstücken
Es passiert wohl nicht häufig, aber dennoch scheinen sich Bilche auch schon auf die Dachböden mancher Häuser zu verirren. Bemerkbar machen sie sich ähnlich wie Marder über ungewöhnliche Geräusche und nervendes Gerumpel auf dem Dachboden. Sie nutzen die Fläche als eine Art Sommerhaus und breiten sich aus. Bei der Einrichtung schleppt der Siebenschläfer Material aller Art an, um sich ein Nest zu bauen und seinen Nachwuchs zu produzieren.
Ich hoffe ich konnte Ihnen mit diesem Exkurs einen kleinen Einblick in die Lebensweise eines Siebenschläfers geben und vor allem die Namensgebung klären. In diesem Sinne: Bloß nicht schläfrig werden!
Ihr Mr. Gardigo