Insektenhotels selbst bauen

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Ein Insektenhotel selbst zu bauen ist gar nicht so schwer. Wer über ein wenig handwerkliches Geschick verfügt, wird sicher Spaß an so einem Bastelprojekt haben.

Damit sich Wildbienen in eurem Bienenhotel auch richtig wohlfühlen, solltet Ihr allerdings ein paar Dinge beachten:

Füllmaterial für Insektenhotels

Bambus als Niströhrchen für Wildbienen
Besonders beliebt für Insektenhäuser, weil der ökologische Nutzen sehr hoch ist, sind hohle Bambusröhrchen. Wenn man es gut meint, entfernt man eventuell vorhandene Markreste im Inneren der Röhrchen. Zwar leeren einige Bienenarten die Röhrchen auch selbst, aber nicht alle.

Praktisch an Bambus ist, dass der Rohrdurchmesser von Natur aus variiert. So finden viele der über 500 heimischen Wildbienen-Arten einen für sie passenden Brutplatz.

Wichtig ist, dass die Röhrchen nicht zu kurz sind. Längere Niströhren bieten mehr Platz für den Bienennachwuchs. Viele Arten legen in kurzen Röhrchen nur Eier ab, aus denen Männchen schlüpfen. Längere Brutröhren sorgen für ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis.

Zusätzlich ist ein langes Nistrohr auch ein Nesträuberschutz. Spechte und andere Vögel erreichen nur die vordersten Larven. Die hinteren sind gut geschützt. Deshalb sind die Bambus-Röhrchen von Gardigo 12 cm lang.

Wenn ihr die Röhrchen festkleben wollt, hat sich Fliesenkleber bewährt. Aber das ist nicht zwingend notwendig. Lose Röhrchen haben den Vorteil, dass man sie einfach austauschen kann, wenn sie nach einigen Jahren nicht mehr angenommen werden.

Wichtig ist, dass die Röhrchen hinten an an einer Holzplatte oder ähnlichem abschließen, weil Wildbienen keine durchgehenden Öffnungen mögen.

Bohrlöcher im Holz
Am besten Laubholz verwenden, denn Nadelholz harzt, womit die Bienen Probleme haben könnten. Achtet darauf, die Löcher möglichst sauber und ausrissfrei zu bohren, das mögen die Bienen am liebsten. Achtet darauf, den Wildbienen große und kleine Bohrlöcher anzubieten, zwischen 2 und 9 mm Durchmesser haben sich bewährt.

Risse im Holz können vorkommen, das ist in natürlichen Niströhren in Totholz nicht anders, schließlich handelt es sich um ein Naturmaterial.

Saubere Löcher in Hartholz zu bohren kann ganz schön mühselig sein. Bei Gardigo könnt ihr deshalb auch einfach fertig gebohrte Nisthölzer kaufen.

Nesträuberschutz für Insektenhotels

Zusätzlich zur Länge der Röhrchen kann ein Drahtgitter als Nesträuberschutz dienen. Wird es vor den Röhrchen befestigt, können Vögel diese nicht mehr aus Eurem Insektenhotel herausziehen. Damit Ihr nicht gleich eine ganze Rolle Drahtgitter kaufen müsst, gibt es von Gardigo kleine Drahtgitterzuschnitte, speziell zum Bauen von Insektenhotels.

Das hat auch den Vorteil, dass der Bambus nicht aus dem Insektenhotel herausfällt. Schließlich arbeitet das Material und kann im Sommer an Volumen verlieren und zusammentrocknen.

Übrigens: dass der Specht am Insektenhotel frisst, mag zwar im ersten Augenblick ärgerlich erscheinen, aber da er nicht die gesamte Brut erreichen kann, ist der Schaden nicht so groß. Im Gegenteil: auch der Specht ist Teil der Natur und ist auf Insekten angewiesen, von denen er sich ernährt. Mit einem Insektenhotel schützt Ihr also nicht nur die Bienen, sondern ein ganzes Ökosystem, welches von ihnen abhängt.

Insektenhotels richtig aufstellen

Auch das beste Insektenhotel wird nicht gut angenommen, wenn es falsch aufgestellt wird. Ideal ist ein sonniger, wind- und regengeschützter Platz mit Ausrichtung nach Süden. Das hat viele Vorteile:

  • Die Larven sind bei ihrer Entwicklung auf die Wärme der Sonne angewiesen. Erst bei warmem Wetter schlüpfen sie.
  • Insekten sind wechselwarme Tiere, die bei Wärme aktiver sind
  • Wird das Insektenhotel nass, kann es an einem sonnigen Standort schneller wieder trocknen. Das beugt Problemen mit Feuchtigkeit und Schimmel vor.

Ein Insektenhotel sollte über Jahre im Garten stehen bleiben. Es wird mit der Zeit immer attraktiver für die Wildbienen, denn wenn das Holz zu verwittern beginnt, werden sie durch den Totholzgeruch angelockt und auf die Nistgelegenheit aufmerksam. Ein neues Insektenhotel sieht zwar für uns schöner aus, ein altes gefällt aber den Insekten viel besser.

Genauso verhält es sich mit einem gepflegten, grünen Rasen. Für uns sieht das schön aus, aber wo es keine Blühpflanzen gibt, haben viele Insekten schlechte Karten. Achtet deshalb auch darauf, dass es in eurem Garten genügend Futterplfanzen für die Wildbienen gibt. Blühpflanzen, Blumen und Sträucher bieten den fleißigen Immen Nahrung. Wichtig ist auch, dass nicht alles zur gleichen Zeit blüht und danach gar nichts mehr. Die Insekten sind schließlich den ganzen Sommer über auf Nahrung angewiesen. Im Handel gibt es viele bienenfreundliche Pflanzen und spezielle Wildbienenmischungen zum Aussäen, mit denen Ihr den Garten zu einem guten Futterplatz macht.

Wenn ihr das alles beachtet, wird Euer Bienenhotel sicher gut angenommen und Euer Garten oder Balkon zu einer ökologischen Oase in Eurer Nachbarschaft.

Viel Spaß beim Basteln und Beobachten!

Euer Mr. Gardigo